12. Polt-Kreuz
Zur Geschichte des Bildstockes
Dieses kleine Kreuz "am Dürnbeker Beri" rührt nach Angaben aus der Bevölkerung von einem Fuhrwerksunfall am Ende des 19.
Jahrhunderts her und war früher an einem Baum in der Straßenkurve befestigt. Wie Direktor Burger in seinem Manuskript Sie
starben eines unnatürlichen Todes – leider ohne Jahreszahl - schreibt, war Johann Polt aus Maissau beim Mehl-Ausführen vom
Wagen gerutscht und überfahren worden. Im Arbeitsbereich des Burger‘schen Manuskripts finden sich folgende Notizen:
Sterbebuch Joh.Polt Bösendürnbach: für Kampmüller gefahren (1870?). Das sollte durchaus als Hinweis auf die Zeit des Unfalls
gewertet werden.
Vor Jahren wurde das Kreuz mit Eisenbändern an einem Betonsockel befestigt. Das hängt vielleicht mit einem weiteren Unfall, den
Dir. Burger auch verzeichnet hat, zusammen:
Alfred Wandl aus Schrems fuhr am 19.VII.1964 nachmittag vom Elsarner Kirtag heim und verunglückte auf der
Bösendürnbacher Bergstrasze. Am Soziussitz saß Herbert Steuerer aus Mühlbach, der nach Spitalsbehandlung mit dem Leben
davonkam.
vgl. Gedenkbuch Pfarre Mühlbach S.170:[1964]: Am gleichen Tage [=19.Juli] verunglücken am Bösendürnbacher Berge 2
Kraftfahrer an einer gänzlich übersichtlichen und ungefährlichen Stelle, der eine tot, der andere schwerverletzt. Der Tote wurde in
den Aufbahrungsraum des Friedhofes, Mühlbach a.M. gebracht. Zur Sicherheit wurde dem Schwerverletzten der Alkotest
abgenommen. Es ist unfaßbar, wie leichtsinnig und blödsinnig die jungen Leute auf den Strassen sterben. Misericordia Dei
suppleat scurilitatem!
Standort:
B 35, in der Kurve
48°30,14' nördl.Br.
15°46,033' östl.L.
Beschreibung:
Holzkreuz mit gebogenem Regenschutzdach
Maße:
Höhe: 130cm; Breite: 60cm; Schaft: 6cm x 10cm
Entstehungszeit:
in der ursprünglichen Form etwa 1870