4. Josephi-Bildstock
Zur Geschichte des Bildstocks
Standort:
Nordwestlich der Krotenmühle
48°30,65’ nördl.Br.
15°46,83’ östl.L.
Beschreibung:
Vollblockpfeiler, oben flache Steinpyramide mit Steinkreuz.
Rundbogennische mit Relief des hl. Joseph mit dem Jesuskind,
darunter Wappen der Familie Gudenus.
Maße:
30cm x 30cm; Höhe: 3m
Entstehungszeit:
1875
Inschrift: am Aufsatz in Rundbogennische gegen Süden (Rückseite):
1875.
In der nach Norden gerichteten Rundbogennische dieses vierseitigen Vollblockpfeilers befindet sich ein Steinrelief des hl. Joseph
mit dem Jesuskind. Auf derselben Seite zeigt ein kleines, flaches Relief am Schaft einen Teil des Wappens der Familie Gudenus:
Dargestellt ist ein aufrecht stehender junger Mann mit Helm, Brustpanzer und bodenlangem, wallenden Rock. In der Rechten hält
er einen Palmzweig, in der Linken einen Stab, der oben mit einem Kreuz und einer Krone endet. Dieses Wappen führte die Familie
Gudenus ab etwa 1730 – um 1840 kam die Herrschaft Mühlbach von der Familie Engl an die Familie Gudenus, sodaß zumindest das
Wappenrelief in die Zeit nach 1840 datiert werden kann. Weder auf der Josephinischen Landesaufnahme noch auf den folgenden
Karten der Franzisceischen bzw. Francisco-Josephinischen Landesaufnahme ist der Bildstock eingezeichnet, sodaß man sich
durchaus mit der am Bildstock vorhandenen Jahreszahl 1875 anfreunden konnte.
Im Nö Landesarchiv fanden sich unter der Signatur HA,G/IIa in einem Konvolut von Bauplänen zu landwirtschaftlichen Gebäuden
in Mühlbach aus den späten 1840er Jahren – völlig unvermutet – genaue Pläne und Teile der Korrespondenz, die von der
Errichtung des Bildstockes erzählen. 1875 bestellt Joseph Freiherr von Gudenus bei Anton Wasserburger, K.k.Hof-u.bürgl.
Steinmetzmeister in Wien einen Bildstock. Ende Juni kann der Steinmetz die geänderte Zeichnung des WaldKreuzes [sc. nach
Mühlbach] einsenden und anzeigen, dass selbes genau nach Zeichnung in besten und dauerhaften Margarethenstein ausgeführt, die
Bildhauerarbeit vollkommen künstlerisch durchgeführt 165.- Gulden kostet.
Bereits am 10. November 1875 ist das Waldkreuz in Mühlbach: Und es gibt auch eine Rechnung. Über für Sr Hochgeboren Herrn
Josef Freiherrn von Gudenus nach Mühlbach gelieferte Steinmetzarbeit. Ein Waldkreuz nach Zeichnung in besten und
dauerhaftesten Margareretherstein gearbeitet, das Relief :Heil.Josef: und das Wappen vom Bildhauer vollkommen künstlerisch
ausgeführt laut Überschlag vom 22. Juni 1875 ... 165.- Diese Summe wird im Februar 1876 von Herrn Wasserburger saldiert.